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Hessisches Box-Wochenende

Gießen. Ein erstes hessisches Box-Wochenende mit Durchführung eines Wettbewerbes für olympische Wettkampfboxer/innen auf regionaler Ebene fand nach der Corona-Pause am letzten WE in Gießen-Wieseck statt, in der Sporthalle Am Ried, und damit zu ersten offiziellen Wettkämpfen in Hessen in allen Alters- und Gewichtsklassen nach knapp 1,5-jähriger Pause. Das war die erste Veranstaltung im HBV nach Limburg (08.März 2020). Alle Teilnehmer (eine Kampf in den weiblichen Klassen kam leider nicht zustande) mussten sich coronabedingt ausweisen und so auf die Waage gehen. Nach der Gewichtskontrolle kam es nur zu geringen Veränderungen in den vorab vereinbarten Kämpfen. Neben einigen Sparrings gab es am Samstag 15 und am Sonntag 12 Wertungskämpfe (siehe Anlage!)

Von den 15 gemeldeten Marburger Jungs boxten am Samstag 5 und am Sonntag 3 Aktive. Zwar konnten von den insgesamt 8 Kämpfern nur zwei das Ringgeviert siegreich verlassen, doch trugen die Faustkämpfer des 1.BC Marburg in allen Kämpfen dazu bei, dass hervorragender Boxsport geboten wurde. Bei allen 5 Punktniederlagen boxten die Marburger auf Augenhöhe mit und ließen nur knappe, mitunter auch sehr umstrittene, Punkturteile zu.

Im Schüler-Papiergewicht bis 40 kg traf der 10jährige Marburger Omar Nasra bei seinem Ringdebut auf den starken Rheinland-Pfälzer Artur Mangold. Der kleine Bruder des mit Luis Seibel ebenfalls auf einen Marburger Kämpfer treffenden Junioren-Europameisters und Deutschen Jugend-Mittelgewichtsmeister Marcel Mangold, hatte erfahrungstechnisch einige Vorteile. Dennoch debutierte Omar kampfstark und lies nach drei Runden nur eine Punktniederlage zu.

Im Jugend-Mittelgewicht akzeptierte der Marburger Luis Seibel, der bei Meisterschaften eigentlich eine Gewichtsklasse tiefer startet, in seinem Revanchekampf den aktuellen Deutschen Jugendmeister im Mittelgewicht. Marcel Mangold vertrat die deutschen Farben -ebenso wie der Marburger Franklyn Dwomoh –  im April bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Polen. Beide erkämpften einen 7.Platz (wir berichtetn!). Seibel und Mangold kannten sich bereits vom letzten Pferdehof-Boxturnier im Jahre 2019, dass der Favorit aus dem pfälzischen Simmern damals noch sicher nach Punkten gewann. Im jetzigen Revanchekampf konnte Mangold aber nach zwei ausgeglichenen Anfangsrunden erst im Schlussdrittel ein paar Treffer mehr zum Sieg erkämpfen. Luis Seibel machte es dem Favoriten sehr schwer. Dieser holte sich die entscheidenden Punkte zum Sieg erst sehr spät und mit Hilfe größerer Routine.

In einem weiteren Mittelgewichtskampf der U21-Jugend traf der 1.BC-Debutant Mohammednour Alouda aus  Satdtallendorf auf den Gießener Tim Huttel. Beide kämpfen verbissen. Mohammednour setzte die Akzente und der Gießener Uppercut-Fighter hielt dagegen, aber am Ende hatte nur einer der drei Punktrichter den Marburger vorne, damit war die knappe 1:2-Punktniederlage von Alouda besiegelt.

Während am Samstag dann die beiden Marburger U17-Junioren Hamza Albaali  (60 kg) und Mohammed Shahin (54 kg) zwei deutliche Siege mit nach Hause nehmen konnten, reisten am Sonntag die drei Marburger Teilnehmer Felix Litzinger (umstrittenes 1.2-Punkturteil), Mohamed Aided und Abas Ahmati ohne Sieg wieder nach Hause.

Der 15jährige Mohamed Shahin dominierte im Bantamgewicht gegen seinen Gießener Kontrahenten Marcel Taskin in allen drei Runden schnellfüßig und mit pausenlosen Führhänden. Nach zweimaligem Anzählen brach der Referee kurz vor Ende der Partie noch ab. Hamza Albaali erkämpfte sich seinen einstimmigen Punktsieg gegen den Hannoveraner und beim dortigen Sambo 07 kämpfenden Michael Moroz durch einen starken Siegeswillen. Sein niedersächsischer Gegner musste zwar einmal angezählt werden, hielt aber mit enormen Kampfgeist dagegen.

Jugend-Federgewichtler Felix Litzinger steht zwar erst am Anfang seiner Boxlaufbahn, aber der zudem erfolgreich im Gießener Jugend-Fußball-Bundesligateam agierende Fronhäuser akzeptierte den Rheinlandmeister Ali Gholami (BC Idar-Oberstein). Beide kämpften auf Augenhöhe. Litzinger verschlief etwas die erste Runde und kämpfte sich von Minute zu Minute immer besser  zurück. Den knappen Punktsieg mit 2:1-Richterstimmen erhielt leider der Rheinländer.

War es im letztgenannten Duell  noch umstritten, so waren die beiden folgenden Punktniederlagen zwar einstimmig gegen die Marburger, doch boten im Jugend-U21-Federgewicht (bis 57 kg) der Cappeler Mohamed Aided (gegen den Idar-Obersteiner Arif Alizadeh) und der Kirchhainer Abas Ahmati im Jugend-Weltergewicht gegen den Gießener Uppercut-Boxer Daniel Brenkmann jeweils sehr gute Kämpfe. Wenn auch beide Punktniederlagen neidlos anerkannt werden mussten, ließ das mutige und technisch saubere Auftreten der beiden 1.BC-Akteure für die Zukunft hoffen.

Die Veranstaltungsbeschreibung aus Gießener Sicht:

Am Wochenende vom 3. bis 4. Juli fand in der Sporthalle in Wieseck das Erste Gießener Boxturnier 2021 statt. Ausrichter war der Boxverein Uppercut Gießen, der in den letzten Jahren bereits zwei Bundesliga-Turniere (1. und 2. Liga) sowie die Hessenmeisterschaften in Wieseck organisiert hatte.

Anderthalb Jahre mussten die Boxerinnen und Boxer des Gießener Boxvereins Uppercut warten, um endlich wieder die Atmosphäre eines Wettkampfs zu spüren – wenn auch diesmal ganz anders: Die Hygienevorschriften erlaubten keine Zuschauerinnen und Zuschauer, ein Rahmenprogramm gab es nicht. Durch die Unterstützung des Sponsors Geier Starkstromtechnik GmbH konnte der Ausfall der Eintrittsgelder kompensiert werden.

Der Stimmung in der Halle tat der ungewöhnliche Rahmen keinen Abbruch. Angefeuert durch die Turnierteilnehmer, den Helferinnen und Helfer sowie einigen wenigen Eltern, die während der Kämpfe ihrer Kinder in der Halle sein durften, zeigten die Gießener Boxer ihr Können.

Insgesamt wurden 25 Wertungs- sowie 4 Sparringskämpfe ausgetragen. Neben den Gießener Boxern waren Teams aus ganz Hessen angereist, aber auch einige Kämpfer aus Hannover und Worms gingen an den Start. Die Bilanz für Gießen kann sich sehen lassen: Von 17 Kämpfen mit Gießener Beteiligung konnten 11 Siege vermeldet werden.

Die besten Kämpfe im Überblick:

Artur Stang (Jun bis 48 kg) sowie Daniel Brenkmann (Jun bis 70 kg) hatten vor vier Wochen bereits erste internationale Wettkampferfahrungen in Litauen machen können. Uppercut-Trainer Eugen Mamberger bescheinigt den beiden, dass beide durch die dort gemachten Erfahrungen einen großen Sprung gemacht haben: Beide zeigten in Gießen eine hervorragende Leistung, sowohl körperlich als auch geistig. Artur kämpfte an beiden Tagen und konnte zweimal mit hervorragender Technik und absolutem Kampfwillen seine Gegner schlagen. Auch Daniel konnte seinen erfahrenen Gegner – immerhin Teilnehmer bei den Deutschen Meisterschaften – souverän besiegen.

Daniel Horig (Männer bis 69 kg), Hessenmeister 2018, stieg gegen den Frankfurter Catagay Ece in den Ring. Obwohl der Frankfurter einige Kilo mehr auf die Waage brachte, nahm Daniel den Kampf an. Durch den Gewichtsunterschied hatte Daniel es in der ersten Runde gegen den erfahrenen Frankfurter nicht leicht. Der Gießener erholte sich aber gegen Ende der ersten Runde und übernahm den Kampf in der zweiten und dritten Runde komplett. Daniels diszipliniertes Training und vor allem seine Stärken in Ausdauer und Schlagkraft hatten sich an diesem Wochenende mehr als ausgezahlt.

Unter den Highlights des Wochenendes waren sicher die beiden Kämpfe des 16-jährigen Liam Stark, der trotz seines jungen Alters bereits zweimal die deutsche Meisterschaft gewinnen konnte sowie dieses Jahr Zweiter beim Bundesranglistenturnier wurde. Die Qualifikation für die Europameisterschaft hatte Liam zwar zugunsten seines Schulabschlusses absagen müssen, seiner Boxerkarriere wird dies jedoch wenig anhaben können. Auch an diesem Wochenende zeigte er gegen seine ebenfalls sehr erfahrenen Gegner Walid Khakishov aus Marburg sowie Mustafa Alizadeh aus Idar-Oberstein all sein Können. Liam und sein Marburger Gegner Walid Khakishov, ebenfalls Teilnehmer bei den Deutschen Meisterschaften und etwas schwerer als der Gießener, zeigten einen besonders sehenswerten Kampf. Liam konnte aber auch gegen den starken Marburger alle drei Runden für sich entscheiden. Einstimmig fiel auch der Sieg am zweiten Tag des Turniers gegen den zwei Jahre älteren Mustafa Alizadeh aus. Trainer Mamberger ist überzeugt, dass Liam auch im nächsten Jahr bei Titelkämpfen ganz weit oben mitspielt.

Den Abschluss der beiden Wettkampftage bildeten die Kämpfe von Schwergewicht Umut Akgümüs (Männer bis 91 kg). Umut zeigte gegen beide Gegner eine starke Leistung und bezwang beide jeweils in der ersten Runde durch RSC. Im ersten Kampf brach der Ringrichter den Kampf nach drei Niederschlägen gegen den Frankfurter Soufiane Douzi ab. Am zweiten Tag bezwang der Gießener den Superschwergewichtler Timucin Kizilay aus Essen. Kizilay gilt als gefährlicher Boxer, aber selbst der deutliche Gewichtsunterschied konnte Umut nicht stoppen: Mit einem Leberhaken traf er den Essener, der in der ersten Runde zu Boden ging.

Das Fazit der Veranstalter nach anderthalb Jahren pandemiebedingter Pause ist durchweg positiv. Der Boxverein Uppercut ging als Mannschaftssieger aus dem Turnier hervor und stellte mit Liam Stark und Umut Akgümüs die besten Kämpfer. Auch die jüngsten Uppercut-Boxer konnten endlich etwas Wettkampfluft schnuppern. Auch wenn sie nicht ganz so erfolgreich wie ihre älteren Teamkollegen waren, konnten sie an diesem Wochenende wichtige Erfahrungen sammeln. Eines ist sicher: Dies wird nicht die letzte Veranstaltung dieser Art in Gießen sein.

Gießener Bericht von Jessica Seegel

 

EM der Junior/innen in Tbilisi/Georgien.

Mei-Li Folk (GBG Wiesbaden) wurde Vize-Europameisterin. Steffi Grin (BR Condor Limburg) hervorragende Fünfte.

Die Kämpfe der beiden Hessinnen:

Mei-Li Folk siegt am 03.07. zum Turnierauftakt mit 5:0 – Richterstimmen über Uzun (Türkei)

Steffi Grin verliert sehr umstritten mit 2:3-Punktrichterstimmen gegen die Spanierin Salm Gutierrez am 5. Wettkampftag, am 07.07. und wird damit 5. in der EM-Abschluss-Platzierung.

Mei-Li Folk siegt am gleichen Tag mit 5:0- nach Punkten über Elektra Cartacci (Italien) und steht im Halbfinale am 7. Wettkampftag, am 09.07., siegt dort wiederum mit 5:0 über Dragana Jovannovic (Serbien) und verliert erst im Finale mit 5:0 – Stimmen gegen die Russin Evita Averianova.

Aus deutscher Sicht wurden die beiden hessischen Kämpferinnen bei ihren Punktniederlagen etwas unterbewertet. Dennoch war es eine großartige Leistung beider Kämpferinnen. Sie vertraten die deutschen Farben in einer hervorragenden Weise. Mei-Li boxte im Finale – ebenso wie Steffi im Viertelfinalkampf- immer auf Augenhöhe mit und hätte sicherlich -wenn die EM im westlichen Teil Europas stattgefunden- eine knappere Bewertung, wenn nicht sogar den Punktsieg zugesprochen bekommen.

Mei-Li Folk
Mei-Li Folk
Mei-Li Folk
Mei-Li Folk und Mannschaftsarzt Dr. Christian Folk