U19-Weltmeisterschaften
Kielce/Polen. Für die Hessischen Boxer/innen gibt es zwar weiterhin keine Wettkämpfe auf Landes-, aber für zwei 18jährige Hessen gab es auf Weltebene die Jugend-U19-Weltmeisterschaften.
Marcel Mangold (TG 75 Darmstadt) und Franklyn Dwomoh (1.BC Marburg) hatten sich im Vormonat in Blossin (Land Brandenburg, südöstlich nahe Berlin) nach hervorragenden Leistungen für diese WM in Kielce/Polen qualifiziert.
Das Weltmeisterschaftsturnier der U19 (Geburts-Jahrgänge 2002/03) startete mit insgesamt 327 Boxern und 160 Boxerinnen aus aller Welt. Insgesamt erkämpften die deutschen männlichen Teilnehmer zwei siebte Plätze aus Hessen (Halbweltergewichtler Franklyn Dwomoh aus Marburg und Mittelgewichtler Marcel Mangold aus Darmstadt) und zwei 5. Plätze durch Halbschwergewichter Delil Dadaev aus Berlin und Jenin Zeynab Heck, ebenfalls wie Franklyn Halbweltergewichtlerin, von der Boxabteilung des SW Westende Duisburg-Hamborn bei den unter-19jährigen Damen. Dieser letztgenannte Verein wird trainiert und geleitet von dem ehemaligen Marburger Medizinstudenten und jetzigen Arzt Dr. Ali Eran, der beim 1.BC MR das Box-ABC erlernte und weiterhin eng mit Marburgs Cheftrainer zusammenarbeitet.
Der 18jährige Marburger Franklyn Dwomoh gewann nach Freilos im 16tel-Finale spektakulär bereits nach ewta 20 Sekunden der ersten Runde nach 2 blitzschnellen Körper-Kopf-Treffern durch Abbruch des Kampfes. Der weitaus größere, aus Ungarn stammende Patric Petriman mußte nach einer Schlaghandgeraden des Marburgers zum Solarplexus und anschließenden Führhand-Kopfhaken schwer angeschlagen zu Boden. Bei der Ringrichterzahl Acht stand der Ungar zwar wieder auf wackeligen Beinen, jedoch brach der Referee zurecht den Kampf ab.
Am Samstag dann traf Franklyn auf den starken Kubaner Darian Favier Castro, der am Vortag auch seinen WM-Auftaktkampf gegen den Azerbaidschaner Elmir Nozruzv souverän und in allen drei Runden klar nach Punkten siegreich gestalten konnte.
Der Kampf zweier Weltspitzenboxer stand in allen drei Runden „auf Messers Schneide“. Warum die Mehrheit der 5 Punktrichter die erste Runde für Franklyn wertete, nicht aber die zweite Runde, in der Franklyn mit akzentuierteren Kombinationen glänzte und dabei sogar einmal so genau traf, dass der Mundschutz von Favier Castro wegflog, war dem knappen Kampfverlauf, auch in der dritten Runde, geschuldet.
Im Mittelgewicht hatte Marcel Mangold im 16tel-Finale Freilos und traf im Achtelfinale auf auf den Ukrainer Illia Tohobytskyi. Es war ein ganz knapper Kampf, aber Marcel kam erst in der Schlussrunde richtig in Fahrt und gewann diese bei 4 von 5 Punkrichtern. Leider hatte sich aber alle 5 Punktrichter schon in der ersten Runde und 4 in der zweiten Runde für den Ukrainer entschieden. Da war Marcel´s Aufholjagd in der dritten Runde schon fast aussichtslos geworden.
Trotz allem war das ein hervorragendes Auftreten der beiden hessischen Boxer, die die deutschen Farben würdig vertreten konnten.